Am Anfang
Am 1. 2. 1985, gründete Klaus Löwe, der zu diesem Zeitpunkt gerade seine Ausbildung zum Meister begann, seinen Betrieb und machte sich an diesem Tage in der Stadt Altenberg selbständig. In Dittersdorf, seinem Heimatort, gab es bereits einen Dachdecker und der Altenberger Bürgermeister suchte einen Nachfolger für seinen einzigen Dachdeckerbetrieb im Ort. Durch eine Sonderregelung wurde mit Hilfe des Bürgermeisters die Betriebsgründung möglich und die bestandene Meisterprüfung im Jahre 1987 bestätigte dies eindrucksvoll. Ein weiterer Grund für die Ortswahl war die geografische Höhenlage von Altenberg. Schiefermaterial wurde in der Planwirtschaft der DDR nur in Orte geliefert, die mehr als 800 m über dem Meeresspiegel lagen. Wie bei allen Handwerksbetrieben in der DDR war der Anfang alles andere als einfach. Aufträge von Privatpersonen gab es kaum, denn dies scheiterte schon an den notwendigen Baustoffen, die von den staatlichen Stellen zugeteilt wurden. So kamen fast alle Aufträge vom Rat des Kreises und waren Bestandteil der Planwirtschaft. Die über die Jahre marode gewordenen Dächer überall im Lande führten zu dem vom Staat verordneten Programm “Dächer dicht!“. Handwerksbetriebe sollten jetzt lösen, was volkseigene Betriebe nicht realisieren konnten. Maschinen und Hilfsmittel, die heute selbstverständliche sind, gab es nicht und so wird im ersten Anlageverzeichnis des Jahres 1985 lediglich eine Tischlermaschine und eine Bohrmaschine erwähnt und ein gebrauchter „Framo“ ermöglichte den Transport zu den Baustellen. Schnell erkannte Meister Löwe aber eine lukrative Marktlücke, denn das Decken von Dächern mit Schiefer, einer traditionellen Form, gerade und besonders im Erzgebirgsraum, erfuhr einen neuen Aufschwung. Das äußerst knappe Baumaterial war ein ständiges Ärgernis und setzte dem aufstrebenden Meister immer neue Grenzen. Aber aus dieser Not machte er eine Tugend und versuchte, mit dem knappen Schiefer so sparsam wie möglich umzugehen. Noch brauchbare Schiefersteine wurden aufgearbeitet und wiederverwendet. Er verarbeitete auf diese Weise manchmal bis zu zwei Dritteln gebrauchte Steine und nur für den Rest verwendete er neue. Der Erfolg gab ihm Recht und der Betrieb wurde für seine Qualitätsarbeit bekannt. Die Vergütung für eine Leistung im Handwerk erfolgte nicht etwa nach dem Aufwand, wie es heute üblich ist, sondern nach, vom Staat vorgegebenen festen Preisen. Dies war zwar ein sicheres Einkommen, aber nie wurden die wirklichen Leistungen berücksichtigt. Trotzdem entwickelte sich der neue Handwerksbetrieb gut, hatte inzwischen mehrere Beschäftigte und immer volle Auftragsbücher.